FAQ

Bietet finvue Inkassosoftware an?

Nein. finvue SP ist ein Serviceportal, das Inkassounternehmen nutzen können, um Schuldnern online den Zugriff auf ihre offenen Forderungen zu ermöglichen. Es ist unabhängig von der Software, die das Inkassounternehmen einsetzt und kommuniziert über universelle Schnittstellen mit der bestehenden Inkassosoftware.

Was ist der Unterschied zwischen Payment Links und finvue SP?

Payment Links, die vor allem per eMail und SMS verschickt werden, sind ausschließlich dazu da, eine Online-Zahlung zu ermöglichen. Wir sind aber davon überzeugt, dass Online-Zahlungen alleine nicht genug Mehrwert bringen. Nur wenn alle wesentlichen Bedürfnisse in einem Serviceportal abgedeckt sind, kann Automatisierung tatsächlich die Mitarbeiter entlasten und dadurch die Effizienz erhöhen: Ratenpläne, Datenänderungen, Bestreitungen, u.a. können online über finvue SP wesentlich effizienter verarbeitet werden als am Telefon.

Was ist der Unterschied zwischen einem Mandantenportal und finvue SP?

Die meisten Inkassounternehmen bieten längst Mandantenportale an, in denen Mandanten die Fortschritte im Inkasso beobachten können. finvue SP richtet sich aber an eine ganz andere Zielgruppe: Menschen mit Schulden, die sich einen Überblick verschaffen und ihre offene Forderung erledigen wollen.

Eignet sich das Portal nur für bestimmte Forderungen?

finvue SP schafft vom ersten bis zum letzten Tag im Inkasso Mehrwerte. Es ist egal ob eine Forderung ganz neu oder seit Jahren in Bearbeitung ist. Durch die ständige Zugriffsmöglichkeit erhalten Schuldner mehr Transparenz und Service, gleichzeitig werden die Mitarbeiter entlastet. Das führt zu mehr Ratenvereinbarungen und Zahlungen bei weniger Rückfragen und Bestreitungen.

Kann man das testen?

Ja. Wir freuen uns, wenn Sie sich für unsere Lösung interessieren. Für einen Test schalten wir für Sie die Lösung frei und zeigen Ihnen, wie Sie schnell und unkompliziert Testdaten hochladen. Sie können dann in aller Ruhe alles ausprobieren und auch alle Backoffice-Funktionen kennenlernen. Tests sind natürlich kostenlos.

Was kostet die Einrichtung?

Die Einrichtung von finvue SP ist kostenlos. Sie müssen sich nur darum kümmern, die relevanten Daten aus Ihrem Bestandssystem zu extrahieren – und auch dabei unterstützen wir Sie gerne mit einer detaillierten Schnittstellenbeschreibung, aber auch mit unserer Erfahrung mit verschiedenen Inkassosystemen.

Was kostet finvue SP im Betrieb?

finvue SP wird ab 390,00 EUR pro Monat angeboten. Die Kosten für den Betrieb des Portals richten sich nach der Größe des Datenbestands, wobei es völlig egal ist, wie viele Benutzerzugänge Sie anlegen. Gerne machen wir Ihnen ein Angebot.

Für Online-Zahlungen und SMS werden die Kosten direkt zwischen Ihnen und dem jeweiligen Dienstleister (z.B. Unzer.com, WebSMS.com) abgerechnet.

Was passiert mit den Daten?

Wir sind Dienstleister der Inkassounternehmen und daher ein sogenannter Auftragsverarbeiter. Daher dürfen wir die Daten weder weitergeben noch ändern, sondern ausschließlich zum Zweck, sie den jeweils Betroffenen zugänglich zu machen und ihnen die Möglichkeit für entsprechende Rückmeldungen an das Inkassounternehmen zu geben, verarbeiten.

Für wen arbeitet finvue?

finvue SP wird ausschließlich für Inkassounternehmen betrieben. Wir legen Wert darauf, dass unsere Kunden seriöse Unternehmen sind, die sich durch Mitgliedschaft in den relevanten Branchenverbänden freiwillig strengen Regelungen unterworfen haben, die Fairness im Inkasso sicherstellen.


Blog

  • Wie schnell ist ein Inkasso Serviceportal einsatzbereit?

    Wie schnell ist ein Inkasso Serviceportal einsatzbereit?

    Für Inkassounternehmen, die den Einsatz eines Serviceportals überlegen, ist der Aufwand für die Implementierung entscheidend. In diesem Beitrag wollen wir das Minimum beschreiben, das notwendig ist, um mit unserem Inkasso Serviceportal finvue SP zu starten. Bei allen Schritten werden Sie von uns begleitet und unterstützt.

    Schritt 1: Einstellungen am Portal (1-2 Stunden)

    Die Einstellungen nehmen wir gemeinsam mit Ihnen vor. Dazu gehen wir mit Ihnen die wichtigsten Einstellungsseiten in der Administrationsoberfläche durch:

    • Allgemeine Informationen (Adresse, Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Logo)
    • Fachliche Einstellungen (Ratenpläne, Bestreitungen, Nachrichten)
    • Technische Einstellungen (eMail-Versand, SMS, Import-Einstellungen, Reporting-Einstellungen)
    • Online-Zahlungen (Konfiguration der Schnittstelle)
    • Datenschutzeinstellungen (Authentifizierung, Löschungen, Löschprotokoll)
    • Administratoren- und Benutzerverwaltung

    All diese Einstellungen kommen mit gut erprobten Voreinstellungen und können daher schnell erledigt werden. Für die Nutzung von Online-Zahlungsmethoden (z.B. SOFORT, PayPal, EPS) sind Accounts bei den jeweiligen Anbietern notwendig, auch dabei unterstützen wir Sie natürlich gerne.

    Schritt 2: Datendatei (1-2 Stunden)

    Es gibt 3 Arten, Daten für finvue SP bereitzustellen (CSV, XML, API). Die einfachste der 3 ist CSV (Comma Separated Values), also ein Dateiformat bei dem jede Zeile ein Datensatz ist und dessen Felder durch Semikolon getrennt werden. Tatsächlich haben sich andere Trennzeichen als Semikolons bewährt (z.B. ~ oder |), sie sind frei konfigurierbar, aber für unser Beispiel bleiben wir erstmal dabei.

    In der Dokumentation sind die Felder einzeln beschrieben. Dort ist auch angegeben, ob ein Feld optional ist. Wir lassen im Beispiel die meisten optionalen Felder weg. Transactions (Einzelbuchungen für detaillierte Forderungsaufstellungen) lassen wir hier ebenfalls weg, da auch sie optional sind und natürlich nachträglich ergänzt werden können.

    Wir wollen also nun eine CSV-Datei erstellen, die alle Akten für finvue SP enthält. Zu jeder Akte benötigen wir neben deren Daten (Aktenzeichen, Hauptforderung, Kosten, Zinsen, etc.) auch die Stammdaten von Schuldner und Mandant.

    In der ersten Zeile der Datei werden die Feldnamen angegeben, so weiß finvue SP an welcher Stelle ein Datenfeld steht:

    Client.ID;Client.Name;Client.Street;Client.PostalCode;Client.City;Client.Country;Client.VATDeductable;Debt.RefNo;Debt.ClientCustomerRefNo;Debt.AcceptanceDate;Debt.ClosingDate;Debt.Stage;Debt.TotalPClaim;Debt.TotalCost;Debt.TotalInterest;Debt.TotalPayment;Debt.OutstandingAmount;Debt.YearlyInterestRateOnPClaim;Debt.Availability;Debtor.ID;Debtor.PersonType;Debtor.Name;Debtor.FirstName;Debtor.Birthdate;Debtor.Street;Debtor.PostalCode;Debtor.City;Debtor.Country;Debtor.eMail;Debtor.Phone;Debtor.InstalmentFrom;Debtor.InstalmentAmount

    Um die Feldbezeichnungen auseinanderzuhalten beginnen sie immer mit Client (Mandant), Debtor (Schuldner) oder Debt (Forderung/Akte).

    Wichtig ist nun noch, dass bei Beträgen immer ein Punkt als Dezimaltrennzeichen (also 9.99 statt 9,99) und für das Datum immer das Format JJJJ-MM-TT (also 2022-12-23) verwendet wird.

    101;Salamander Consumer Bank GmbH;Wagramer Str. 111;1220;Wien;A;true;2020-211179;19788858;2020-11-01;;Vorgerichtlich;7800;244;1250.27;5000;4294.27;7.4;active;23482394;1;Edlinger;Karl;1979-11-23;Hauptstr. 49;2540;Bad Vöslau;A;karl.edlinger@email.com;6761234567;2020-11-05;750

    Hier können Sie eine Beispieldatei herunterladen. Jedes uns bekannte relationale Datenbanksystem unterstützt den Export als CSV. Zeit kann man oft noch zusätzlich sparen wenn bereits ähnliche Dateien produziert werden, etwa für Auskunfteien oder Adressermittlungs-Dienstleister. Wir helfen Ihnen gerne dabei, es ist wirklich sehr einfach.

    Schritt 3: Upload (<1 Minute)

    Die fertige Datei kann dann per SFTP (z.B. FileZilla) auf unseren Server geladen werden, das lässt sich auch sehr einfach automatisieren (Geplante Aufgaben am Server), damit die Daten immer aktuell gehalten werden. Noch leichter ist der Upload über die Administrationsoberfläche, allerdings ist das ein manueller Prozess und sollte daher nur in Ausnahmefällen oder für Testzwecke verwendet werden.

    Test

    Wir empfehlen Ihnen, zuerst Testakten hochzuladen, damit Sie in Ruhe testen können. Achten Sie bitte unbedingt darauf, keine personenbezogenen Daten von realen Betroffenen für Tests zu verwenden.

    Laden Sie Kollegen aus anderen Abteilungen dazu ein, da diese oft einen frischen Blick mitbringen – das Portal hat schließlich den Anspruch, für jeden verständlich und intuitiv bedienbar zu sein. Dafür müssen Sie nur deren eMail-Adressen bzw. Mobilnummern in den Testakten eintragen, damit sie den Link ins Portal erhalten.

    Fertig!

    Ja, das war es schon. Sie können nun im Dashboard der Administrationsoberfläche zusehen, wie Mails und SMS versendet werden und anschließend die Schuldner ins Portal gehen um Ratenpläne zu vereinbaren und zu bezahlen. Auf Wunsch werden Sie übrigens auch ein- oder mehrmals täglich per eMail über alle neu einlangenden Anfragen benachrichtigt.

    In diesem Beispiel haben wir sehr bewusst viele Features und Anpassungsmöglichkeiten ausgespart. Sie stehen Ihnen aber zur Verfügung und dienen in dazu, Ihre Prozesse noch weiter zu automatisieren.

  • Sind Serviceportale im Inkasso nur etwas für Großunternehmen und Start-ups?
    Wien

    Sind Serviceportale im Inkasso nur etwas für Großunternehmen und Start-ups?

    Ich war neugierig und habe mir die Mitgliederlisten des deutschen BDIU und des österreichischen IVÖ für eine kurze Analyse vorgenommen.

    Zunächst ist es wichtig, zu definieren, was ich unter einem „Serviceportal“ im Inkasso verstehe:

    Eine Web-Applikation, idealerweise für Smartphones gemacht, die es Schuldnern ermöglicht, direkt auf ihre Forderungen zuzugreifen und direkt relevante Aktionen zu setzen (Ratenplan, Bezahlen, Bestreitung, Nachrichten, u.a.). Schuldner kommen in der Regel durch Klick auf einen kurzen Link in einer SMS oder eMail in solche Portale, identifizieren sich und können gleich loslegen.

    Definitiv nicht unter diesen Begriff fallen statische Webseiten, auch wenn sie zum Teil Formulare enthalten und teilweise Online-Zahlungen anbieten, sie werden oft fälschlich und wenig einladend als „Schuldnerportale“ bezeichnet.

    In beiden Ländern wird der Markt von Groß- und Konzernunternehmen sehr stark dominiert. Deren große Mehrheit (70% in Österreich, 58% in Deutschland) setzt bereits auf Serviceportale. Von den meisten der restlichen Großunternehmen ist bekannt, dass sie an solchen Lösungen arbeiten oder gerade sondieren.

    Die wenigen Start-ups der Branche, die allesamt schon seit einigen Jahren aktiv sind, bieten Schuldnern ebenfalls den direkten Zugriff auf Forderungen an. Für sie ist diese Art der Kommunikation selbstverständlich und auch besonders wichtig um sich vom restlichen Markt abzugrenzen.

    Dagegen ist der Anteil der mittleren und kleinen Unternehmen, die heute schon Serviceportale anbieten, sehr gering (15% in Österreich, 4% in Deutschland). Es ist zu erwarten, dass sich diese Lücke noch vergrößert wenn weitere Großunternehmen nachziehen. Zweifellos führen die Serviceportale bei den Unternehmen auch zu erheblichen Effizienzsteigerungen, die den Rest des Marktes zusätzlich unter Druck setzen.

    Für kleine und mittlere Unternehmen, die ebenfalls diese Technologie nutzen wollen, gibt es aus meiner Sicht 2 große Gefahren:

    • Eigenentwicklungen sind für sie schwer zu stemmen. Wirtschaftlich und organisatorisch sind sie herausfordernd, zudem sind IT-Ressourcen oft nur extern verfügbar. Auch der Betrieb, die Pflege und angemessene Sicherheit solcher Lösungen werden oft unterschätzt.
    • Nichts zu tun ist ebenfalls ein großes Risiko. Denn der Trend wird sich nicht mehr umkehren, stattdessen gewöhnen sich Schuldner und Mandanten immer mehr an die Vorteile der Serviceportale, die durch die Marktmacht der Großunternehmen weiter verbreitet werden.

    Kurz: Es ist ein guter Zeitpunkt, sich etwas zu überlegen um nicht den Anschluss zu verlieren. Der Hersteller der verwendeten Inkassosoftware ist dafür ein guter Ansprechpartner und natürlich bieten auch wir mit finvue SP eine Lösung an, die ohne großen Aufwand sofort einsatzfähig ist.